…… Tiere und den Jahreszeitenwandel aufmerksam gemacht. Er kannte jedes unterschiedliche Vogelgezwitscher und Knacken der Bäume. Mein Opa nutzte die Natur und ihre positive Schwingung, um sein Nervenkostüm zu stärken und abzuschalten. Dieses Wissen war über viele Jahre bei mir verschüttet, bis ich mir meiner eigenen Erdverbundenheit wieder bewusst wurde. Umso mehr genieße ich heute diese Ressource und bin dankbar, Ruhe und Kraft aus der Natur und von den Tieren zu schöpfen. Seit 35 Jahren bin ich Ansprechpartnerin für Menschen mit unterschiedlichen Hemmnissen und war im Bereich des Sozialgesetzbuches (SGB) II als auch im SGB III tätig. Mit Freude arbeite ich als Beraterin für Menschen mit seelischen, geistigen und körperlichen Einschränkungen, sowie Sinnesbeeinträchtigungen. Nachdem ich im Jahr 2011 die Ausbildung als Care- und Case-Managerin (Fallmanagement im Jobcenter) abgeschlossen hatte, habe ich nebenberuflich 2014 bei der Saarländischen Gesellschaft für Systemische Therapie und Beratung e.V. (SGST) eine Weiterbildung zur Systemischen Beratung erfolgreich absolviert. Hierbei liegt der Blick ganzheitlich auf unterschiedlichen Systemen (Familiensystem, Arbeitssystem etc.) mit ressourcenorientiertem und lösungsfokussiertem Ansatz. Die Autonomie der Klienten und eine wertschätzende Haltung meinerseits stehen im Vordergrund der Beratung. Von Oktober 2022 bis Juli 2024 durchlief ich die Weiterbildung als Reittherapeutin/Reitpädagogin beim Institut Equimotion in Luxemburg. Dieses Institut ist vom europäischen Dachverband für Tiergestützte Therapie (ISAAT) zertifiziert und vom Bundesverband für Therapeutisches Reiten und Tiergestützte Therapien in Deutschland anerkannt und akkreditiert. Ich bin Mitglied im Berufsverband für Fachkräfte für Pferdegestützter Interventionen (PI) und in der Therapeutendatei zu finden.
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Mein Konzept:
Therapeutisches Reiten ist eine Methode, bei der der Mensch mit allen Sinnen ganzheitlich angesprochen wird: körperlich, geistig, emotional und sozial. Das Beziehungsdreieck, die Triade Pferd – Klient – Therapeut, muss gut funktionieren. Dabei ist für eine effektive Reittherapie eine Vertrauensbasis zwischen Pferd und Therapeut unerlässlich. Die Interaktion zwischen Klient und Pferd kann genutzt werden, um den Heilungsprozess anzustoßen, wobei das Pferd als Motivationsquelle dient. Das gleiche gilt für die Therapie mit Ziegen. Meine Intention ist, Menschen in Kooperation mit meinen Tieren in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und ihre Heilung zu fördern. Ich möchte Kindern und Erwachsenen Freude an mutigem Handeln schenken, ihr Vertrauen fördern, das Selbstbewusstsein stärken, Geduld lehren, motivieren, sich auf Neues einzulassen und das motorische System auf vielfältige Weise anregen. Außerdem möchte ich die natürliche zwischenmenschliche Kommunikation und Bereitschaft zu gegenseitiger Hilfestellung und Abgrenzung fördern. Den Wald, der unseren Stall im Wechsel der Jahreszeiten umgibt, nutze ich als zusätzlichen Faktor und Raum, um tiergestützte Intervention in der freien Natur spürbar zu machen. Anhand meiner Facharbeit für die Reittherapieausbildung konnte ich belegen, dass Kinder mehr positive Gefühle, mehr Bindung, mehr Stärken und mehr Erfolge während der Einheiten mit Tieren erleben als ohne. Ebenso wurde sichtbar, dass die natürliche Umgebung des Waldes zum bewussten Erleben von Stärken und Erfolgen beiträgt. Ergänzend zur natürlichen Umgebung Wald, steht am Stall ein eingezäunter Bewegungsplatz mit Arbeitsmitteln zur Verfügung.
Welche Vorteile bringt die Arbeit mit den unterschiedlichen Tieren bzw. welche Eigenschaften lassen sich gut für die Therapiearbeit nutzen?
Die Sprache der Pferde ist von Klarheit und Offensichtlichkeit geprägt. Es gibt keine Missverständnisse! Sie können durch kleine körperliche Signale ein optimales Nähe-Distanz-Verhältnis herstellen. Verschiedene Faktoren auf psychischer, sozialer und physischer Ebene lassen sich durch die Interventionen mit Pferden positiv beeinflussen, da wir auf diese Signale besonders achtgeben müssen. Nur so können wir eine gute emotionale Beziehung zu den Pferden aufbauen. Dazu gehören u.a. eine Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Gleichgewichts, Schulung der Konzentration, Stärkung des Fremd- und Selbstempfinden und das Selbstwirksamkeitserleben. Durch den Kontakt mit dem Pferd, das Putzen und die Übungen am Pferd, werden Rücksichtnahme geübt und auch Ängste überwunden. Die Bedürfnisse des Pferdes werden wahrgenommen und auch berücksichtigt. So nimmt der Klient wahr, dass er seine eigenen Bedürfnisse äußern darf und diesen Beachtung geschenkt werden. Die wichtigste Zeit bei der pferdegestützten Arbeit ist nicht das Reiten. Der Kontakt mit dem Pferd, die verantwortungsvolle Versorgung und die Kommunikation vom Boden aus, empfinde ich als wertvollsten Bestandteil einer therapeutischen Einheit. Dabei ist ein konsequenter, respekt- und vertrauensvoller Umgang die Basis jeglichen Handelns. Eine gewaltfreie Kommunikation liegt mir besonders am Herzen. Die Therapiearbeit mit den Ziegen gestaltet sich quirliger. Gerade Kinder beschäftigen sich aufgrund ihrer neugierigen und lebhaften Art gerne mit ihnen. Ihr Interesse am Mensch, gepaart mit ihrer Entdeckerfreude, fördert innerhalb der Therapie entscheidend das Sozialverhalten und sie unterstützen auf emotionaler Ebene. Durch unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung betrachten die Ziegen uns als liebevolles Wesen und geben dieses auch zurück. Das ist äußerst hilfreich für Menschen, die an psychischen Erkrankungen, Autismus oder unter Stress leiden. Es wurde nachgewiesen, dass der Umgang mit Ziegen den Dopaminspiegel erhöht. Dopamin gilt als „das Glückshormon“ und führt zu einer verbesserten psychischen Gesundheit. Durch den täglichen Umgang mit meinen Tieren profitiere auch ich als Therapeutin von diesen ganzheitlichen Effekten. Als wesentliche Werkzeuge für meine berufliche Weiterentwicklung und zur Selbstreflexion nutze ich Supervisionen und Aufstellungsarbeit. Kollegiale Beratungen und diverse Weiterbildungen zur Verbesserung meiner Arbeit und eigenen Zufriedenheit gehören selbstredend dazu.
Sicherheit:
Meine Pferde, Ziegen und ich als Therapeutin sind entsprechend unserer Tätigkeit versichert; ebenso mögliche Assistenzhelfer zur Unterstützung. Alle Kinder sollten einen passenden Reithelm/Fahrradhelm und festes Schuhwerk auf dem Pferd tragen. Am Stall befindet sich ein vollständiger und den neuesten Standards angepasster Erste-Hilfe-Koffer bzw. Verbandskasten. Es gibt standardisierte Anmeldeformalitäten. Eltern und Kinder werden über die Abläufe und möglichen Risiken informiert. Vor der Therapie werden ausführliche Erstgespräche geführt. Es werden Rechnungen für alle geleisteten Therapieeinheiten erstellt. Der Therapieverlauf wird regelmäßig dokumentiert. Ebenso werden Verlaufs- und Abschlussgespräche geführt.
